Am Samstag, dem 13. Juli, startet das sechsköpfige Orgelbau-Team (Joachim, Kirsten, Alexander, Edi, Michael und Martin) ab Frankfurt.
Sonntags erste Ortsbegehung: Die Orgelplattform ist fertig und ein Gerüst steht in der Kirche, aber es sieht irgendwie anders aus, als wir es vorgegeben hatten…
Montags morgens fröhliche Aufbruchsstimmung, Gruppenfoto vor dem Hauptportal zu Beginn. Eduardo Oliveira, ein brasilianischer Kollege stößt zum Team hinzu. Und dann die Gewissheit: Der Gerüstbauer hat unsere Pläne nicht erhalten und fällt nun aus allen Wolken. Er versteht aber schnell, worum es geht, und verspricht, das Ganze in zwei Tagen umzusetzen….
Am zweiten Tag hat das ganze Team also erst einmal Zwangspause. Wir besuchen einen riesigen Früchte- und Gemüsegroßmarkt in Sao Paulo, essen in einer Churrascaria, nutzen die Gelegenheit, um die Möglichkeiten zum Werkzeugkauf zu checken, entdecken in der Kirche San Bento eine Walcker-Orgel von 1954.
Mittwochs morgens sind wir wieder an der Basilika, aber richtig loslegen können wir nicht. Die Gerüstbauer sind mit Hochdruck am Werk. Wir beginnen, das Material zu sichten. Eine Liste mit der Reihenfolge der Einzelteile und der entsprechenden Lagerordnung – extra noch schnell übermittelt, als klar war, dass die Entladung der Seecontainer ohne unsere Regie stattfinden würde – war zwar angekommen, aber nicht beachtet worden. Also erstmal das Chaos lichten…. Zum Glück scheint nicht allzu viel beschädigt zu sein. Etliche Pappkisten sind allerdings bedenklich verformt – die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch hier.
Donnerstag morgens wieder fröhliche Aufbruchsstimmung. Die Gerüstbauer sind fertig, der Kran hängt. Zwei nicht allzu schwere Gehäuseteile werden nach oben gezogen – schon ist der Kran kaputt. Bis Ersatz beschafft ist, haben die Gerüstbauer Feierabend. Wir installieren das Teil, ziehen probeweise das dritte Gehäuseteil hoch – klappt!!!
Freitag morgens wieder vorsichtige Aufbruchsstimmung… Tatsächlich läuft heute einiges nach Plan. Am Ende des Arbeitstags stehen die Pedaltürme und sogar die erste Windlade ist schon oben!
Samstag morgens dann leider die Ernüchterung: Bei Überprüfung des Krans stellt sich heraus, dass einige Schrauben lose sind. Nach näherer Betrachtung der Grund: der Verleiher der Maschine hat offensichtlich amerikanische Bolzen mit Inch-Gewinde und Schrauben mit europäischen Maßen vermischt – klar, dass eins nicht auf dem anderen hält. Wir malen uns lieber nicht aus, was beim Hochziehen der Windlade hätte passieren können…. Wieder beginnt die Jagd nach einem Ersatzteil, die aber aufgrund des beginnenden Wochenendes nicht erfolgreich ist.
Wir können die erste Pedalwindlade installieren und die Eisenträger für die andere Seite vorbereiten, bevor wir wegen einer Großveranstaltung sowieso nachmittags das Feld räumen müssen.
Als dann am Sonntag auch der versprochene Umzug in ein näher an der Kirche gelegenes Haus nicht klappt, erreicht die Stimmung beim gesamten Team einen Tiefpunkt. Ein kurzfristig anberaumtes Krisengespräch mit Pater Hugo muss die Wende bringen…